Am vergangenen Sonntag spielten wir auswärts gegen den Pulheimer SC I. Beide Mannschaften traten nicht mit der Stammbesetzung an.
Am ersten Brett reagierte Wolfgang Otto auf die eigenwillige Benoni-Behandlung seines Gegners mit gutem Spiel. Allerdings endete die Partie unerwartet früh mit Dauerschach. Sein Gegner hatte zuvor eine inkorrekt einen Läufer gegen zwei Bauern geopfert. Das anschließende Dauerschach war überhaupt nicht erzwungen. Wolfgang hatte nicht nur Materialvorteil, sondern auch die bessere Stellung. Er brauchte nur noch seinen König in die Ecke zu stellen, um den beabsichtigen Schachzügen der schwarzen Dame auf den Feldern g4 und h4 mit Sh2 zu begegnen.
Peter Müller am zweiten Brett kam mit Schwarz gut aus der Alapin-Variante im Sizilianer, verlor aber im Mittelspiel einen Bauern mit gleichzeitigem Damentausch. Kurze Zeit später fand sein Gegner einen starken Springerzug, der eine Doppeldrohung mit nicht zu verhinderndem Materialverlust aufstellte. Als der Gegner sich anschickte, Peters gut stehenden Läufer abzutauschen, gab er die Partie verloren.
Am dritten Brett hatten wir Glück. Im Wolga-Gambit machten beide Spieler zunächst gute, der Theorie entsprechende Züge. Tobias Maurers Gegner verschaffte sich dann mit einer geschickten Springerwanderung einen kleinen Vorteil. Nach einem Fehler stand Tobias‘ Gegner plötzlich total auf Gewinn, übersah aber einen einfachen Figurengewinn. Wie dann die Partie noch mit einem Remis enden konnte, kann ich nicht erklären.
Ich spielte am vierten Brett riskant und schlecht. Aus einem geschlossenen Sizilianer entwickelte sich ein interessantes Mittelspiel, in dem ich zunächst korrekt aber unnötig einen Bauern opferte, dann aber es an drei Stellen versäumte, einen gewinnverheißenden Vorteil zu erlangen. Schließlich geriet ich in ein schlechteres Endspiel mit zwei Leichtfiguren gegen einen Turm mit drei Mehrbauern meines Gegners, in dem ich zwar einen Bauern wieder zurückgewinnen und fast ausgleichen konnte, am Ende aber einen Springer einstellte und aufgeben musste.
Ralf Maurer hatte sich am fünften Brett mit der holländischen Verteidigung seines Gegners auseinanderzusetzen. Meines Erachtens hatte er die meiste Zeit Vorteil, konnte aber nach einer Unachtsamkeit den Verlust eines Springers nicht verhindern und gab sich daher geschlagen.
Nach einem sehr merkwürdigen Sizilianer seines Gegners konnte Christopher Boysen mit Schwarz am sechsten Brett die Initiative ergreifen und auf der e-Linie mit seinen Schwerfiguren vernichtend angreifen. Kurz vor der Mattsetzung gab sein Gegner auf.
Am siebten Brett spielte Andreas Torsy wieder einmal gut und gewann seine zweite Partie in dieser Saison. Die Partie begann mit einem Königsinder – ein wenig out oft he box (zumindest habe ich eine solche Aufstellung noch nie gesehen) – und endete kombinatorisch mit einem Läufergewinn, was den Gegner zur Aufgabe bewog.
Am achten Brett spielte Jonatan Grimms Gegner das italienische Vierspringerspiel. Jonatan schlug korrekterweise den Bauern auf e4 mit dem Springer und der Gegner wusste offensichtlich nicht, wie man hierauf reagiert. Im weiteren Spielverlauf erlangte Jonatan deutlichen Vorteil, ließ aber leider eine Springergabel mit Turmverlust zu und gab auf. Vielen Dank aber an Jonatan für den kurzfristigen Einsatz!
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