Nachdem unsere Mannschaft GSK IV in der zweiten Runde in Leverkusen siegte, war die Motivation hoch, mit einem weiteren Sieg fortzusetzen. Am 5.11. empfingen wir unsere Gäste, die zweite Mannschaft von Bayer Leverkusen im Trinkpavillon. Wie sich später zeigen sollte, war dieser Mannschaftskampf mit einem Remis und sieben entschiedenen Partien hart umkämpft. Die längste Partie dauerte 5,5 Stunden und auch sonst wurden 4 von 8 Partien erst im Endspiel beendet. Dementsprechend knapp fiel auch der Endstand aus, aber dazu später mehr. Beide Mannschaften traten nicht in Stammbesetzung an. Markus, unser Mannschaftsführer, vertrat den GSK bei den bayerischen Meisterschaften am Tegernsee, sodass Peter Henn dankenswerterweise diese Rolle übernahm. Die einzelnen Partien gestalteten sich wie folgt:
Markus Albert erreichte mit den weißen Figuren aus der Eröffnung heraus einen großen Vorteil. Sein Gegner ließ sich jedoch nicht beirren und startete mit h- und g-Bauern einen Königsangriff. Nur wenige ungenaue Züge aus weißer Sicht reichten aus und diese Bauern erreichten die Felder g4 und h3. Nachdem sich auch die h-Linie öffnete, erhielten die schwarze Dame und der Turm auf h8 sehr gefährliche Aktivität. Der übrig gebliebene g-Bauer setzte sich ein letztes Mal in Bewegung und konnte dem schwarzen Angriff zum Durchbruch verhelfen, sodass Markus aufgab.
In Ralfs Partie entstand eine Stellung, in der das gegnerische Läuferpaar noch teilweise von eigenen Bauern blockiert wurde. Als es Ralf gelang, den einzig verbliebenen Springer auf e4 zu postieren, sah Weiß sich gezwungen, diesen abzutauschen. In der resultierenden Stellung konnte Ralf einen Bauern gewinnen und hatte somit gute Aussichten auf einen Sieg. Als er seinen Läufer zentralisiern wollte, übersah er aber einen Abzug, der ihn eine Figur kostete. Auf einmal hatte Weiß den materiellen Vorteil und ließ ab da nichts mehr anbrennen. Trotz zäher Verteidigung mussten nach über 50 Zügen die Waffen gestreckt werden.
Edgard führte die weißen Figuren und spielte den Morra-Angriff. Er erhielt einen c-Freibauern, der im Laufe der Partie bis nach c7 vorrückte. Sein Gegner bekam im Gegenzug einen Mehrbauern. Die Frage war also, ob der schwarze Materialvorteil schwerer wog als die weiße Figurenaktivität. Unglücklicherweise unterlief Edgard eine taktische Ungenauigkeit und sein Gegner konnte eine Figur gewinnen. Doch es sollte nicht der letzte Fehler der Partie sein. Alle weiße Hoffnungen lagen nun auf dem c7-Freibauern und tatsächlich führte eine Unachtsamkeit des Gegners dazu, dass Edgard seinen Bauern in eine Dame umwandelte und die Partie für sich entschied.
Bei Peter Henn kam die Abtauschvariante der französische Verteidigung aufs Brett. Peter übersah im Mittelspiel eine Springergabel und musste fortan mit einem Bauern weniger spielen. Als es seinem Gegner gelang, einen weiteren Bauern zu gewinnen und die Damen abzutauschen, sah es nicht gut aus: ein Endspiel mit zwei Minusbauern. Doch Peter zeigte, dass sich Weiterspielen lohnen kann. Seine schwarzen Türme waren aktiver als die weißen Gegenparts und das Material reduzierte sich währenddessen immer weiter. Am Ende opferte Peter seinen Turm und erhielt dafür einen uneinholbaren Freibauern. Sein Gegner musste den Turm zurückgeben, sodass nur noch die Könige übrig blieben und die Partie Remis endete.
In Christophers Partie spielte sein Gegner mit den schwarzen Figuren auf Angriff und opferte bereits im Mittelspiel eine Figur. Daraufhin fand Christopher die besten Verteidigungszüge, während sein Gegner laut Computer ungenau fortsetzte. Nach einer längeren Abtauschsequenz ging die Partie in das Endspiel über, in dem Weiß eine Qualität mehr hatte. Schwarz setzte den König in Bewegung, sodass Turm, König und Springer dem weißen König gefährlich nahe kamen. Wenige ungenaue Züge reichten aus, um den weißen König in einem Mattnetz zu fangen, aus dem es kein Entkommen gab.
Thomas konnte seine Partie im Endspiel nach über 40 Zügen für sich entscheiden und setzt seinen punktereichen Trend aus der letzten Saison fort. In der Partie von Peter Foitzik entbrannte schon sehr früh ein heißer Kampf auf beiden Flügeln, denn die Spieler haben entgegengesetzt rochiert. Ein Bauernvorstoß reichte jedoch aus und das Geschehen verlagerte sich von den Flügeln hin zum Zentrum, in dem Peter die Rolle des Verteidigers einnehmen musste. Es resultierte ein Turm+Läufer Endspiel mit zwei Bauern mehr für den Gegner, sodass Peter nach 60 Zügen aufgab.
Meine Wenigkeit bekam in der Eröffnung das Läuferpaar. Durch Schwächen auf beiden Flügeln und der halboffenen Stellung kamen die Läufer immer stärker zum Vorschein und nach 5 Stunden Spielzeit drangen meine Figuren schlussendlich in das gegnerische Lager ein. Ein unachtsamer Zug meines Gegner erlaubte ein Matt in 3 Zügen, sodass mein Gegner aufgab.
Somit konnte Bayer Leverkusen 2 den Mannschaftskampf mit 15:17 bzw. 3.5:4.5 für sich entscheiden und kämpft sich damit an die Tabellenspitze. Wir fallen zurück auf den 7. Platz und haben nach drei Runden mit zwei Niederlagen eine eher durchwachsene Bilanz. Die letzte Runde in diesem Jahr findet am 10.12 gegen den SF Schlebusch 1 in Leverkusen statt. Unsere Vereinskollegen von GSK VI, die zusammen mit uns ihr Heimspiel im Trinkpavillon absolvierten, und GSK III mussten auch Niederlagen hinnehmen. Der 5.11 war schachlich somit ein eher dunkler Tag für den GSK und es bleibt zu hoffen, dass der letzte Spieltag in diesem Jahr besser ausfällt.
GSK IV verliert erstes Heimspiel der Saison
Veröffentlicht in GSK4.