Am 17.11 empfingen wir unsere Gäste aus Hilden zur 3. Runde der Saison. Dieser Mannschaftskampf fiel genauso wie die erste Runde auf keinen gewöhnlichen Sonntag. Es war der Volkstrauertag, was zur Folge hatte, dass der Mannschaftskampf angenehmerweise erst um 13 Uhr begann. Der Mannschaftskampf verlief wie folgt:
Meine Partie war die Kürzeste an diesem Tag und war sehr ereignisarm. Nach 13 Zügen bot mein Gegner Remis an und ich nahm nach längerem Überlegen das Angebot an.
Edgard beendete seine Partie als Zweites. Er führte die schwarzen Figuren, sein Gegner gab das Läuferpaar auf und konnte dafür Edgards Bauernstruktur am Damenflügel demolieren. Im Endspiel hatte Edgard einen Bauern weniger und den passiveren Turm. Im finalen Bauernrennen unterlag er und gab sich geschlagen.
Robert hatte Weiß und konnte ein Bauernpaar auf e4 und d4 etablieren. Sein Gegner übte allerdings Druck auf dieses Zentrum aus. Roberts Figuren waren gelähmt und an die Deckung vom Zentrum gebunden. Der Gegner nutzte dies aus und konnte einen Randbauern gewinnen. Nachdem Robert eine Taktik übersah und dadurch eine Figur einstellte, gewann auch hier der SV Hilden.
Nach 2 Niederlagen und einem Remis lagen wir im Rückstand und es sah nicht gut aus. Doch das Blatt wendete sich schnell, denn Arsenis und Johannes konnten beide ihre Partien gewinnen.
Arsenis hatte Schwarz und in der Schottischen Partie fianchettierte sein Gegner beide Läufer. Arsenis gelang es, den schwarzfeldrigen Läufer von der Hauptdiagonale zu vertreiben. Kurz darauf besetzten seine Figuren diese geschwächten Felder und Arsenis gewann eine Qualität. Der Vorteil vergrößerte sich im Verlauf der Partie und der Gegner gab auf, als ein weiterer Materialverlust unvermeidbar war.
Johannes führte die weißen Figuren und sein Gegner wählte die Pirc-Verteidigung. Johannes schloss die Eröffnung mit harmonischeren Figuren ab und übte mit Springer, Läufer und Dame starken Druck auf den f7-Bauern aus. Dieser Druck forcierte die schwarzen Figuren zur Deckung und ließ eine Figur am Damenflügel ungedeckt. Johannes nutzte dies aus und gewann mit einer schönen 5-zügigen Taktik eine Qualität und Bauern. Die Stellung war aus schwarzer Sicht hoffnungslos und die Aufgabe erfolgte zeitnah.
Markus hatte Weiß und konnte dafür sorgen, dass die gegnerische Bauernmehrheit im Zentrum sich nie wirklich in Bewegung setzt. Im Endspiel wurde der Druck auf die Bauern zu groß und der Gegner musste einen rückständigen d6-Bauern in Kauf nehmen, um Materialverlust zu verhindern. Diese Schwäche konnte allerdings nicht ausgenutzt werden, weil der Gegner mit seinem starken Springer auf d4 jeden Frontalangriff der Türme abschirmte, sodass die Partie Remis endete.
Somit blieben nur noch die Partien von Michael und Jan übrig. An beiden Brettern waren alle 3 Ergebnisse möglich, sodass alle Anwesenden diese Partien mit großem Interesse verfolgten.
Michael führte die weißen Figuren und aus der Rossolimo-Variante entstand eine geschlossene Stellung. Als Markus fertig geworden ist, entbrannte hier eine Zeitnotschlacht. Michael versuchte, am Königsflügel einen Angriff zu starten, während sein Gegner am Damenflügel schon aktives Gegenspiel hatte. Aus Godesberger Sicht war das kritisch, aber der Gegner fand nicht die beste Fortsetzung und als die Zeitnot-Phase üebrstanden war, bot sich den Anwesenden ein ganz anderes Bild: Michael hatte im Endspiel einen Mehrbauern, die aktiveren Figuren und Bauern im gegnerischen Lager, die dem weißen König bedrohlich nahe waren. Mit jedem Zug wurde Michaels Vorteil größer und am Ende war ein schönes Matt unvermeidbar, sodass Michael die Partie gewann.
Jan hatte Schwarz und in der Partie opferte sein Gegner früh einen Bauern und einige Züge später auch noch eine Qualität. Die resultierende Stellung war geprägt von aktiven weißen Figuren und einem weißen Raumvorteil. Die entscheidene Frage war also, ob die schwarzen Figuren aktiviert werden können oder ob die weiße Figurenaktivität schwerer wog. Im weiteren Verlauf tauschten sich die Damen und beide Seiten bekamen einen Freibauern. Der weiße Freibauer konnte sogar bis nach c7 vorrücken. Währenddessen konnte Jan seine Türme besser koordinieren und gab eine Qualität zurück, um den c7-Bauern zu eliminieren. Das resultierende Endspiel mit einem schwarzen Mehrbauern war im höheren Sinne gewonnen. Jan konnte einen zweiten Freibauern am Königsflügel bilden und sein Gegner gab auf.
Die letzten beiden Partien konnten wir also für uns entscheiden und somit den Mannschaftskampf mit 3:5 gewinnen. Dieser Sieg katapultiert uns in der Tabelle auf den geteilten dritten Platz. In diesem Jahr wird es noch ein Spiel geben. Wir empfangen am 15.12 den Tabellenführer aus Bonn-Beuel und hoffen natürlich, unsere Siegesserie fortführen zu können.