Am 6.10. fand die zweite Runde der Saison statt. Unsere Mannschaft reiste aus mehreren Städten an, was man als Zeichen unserer Einsatzbereitschaft und Motivation deuten kann. Schließlich wollten wir die Erstrunden-Niederlage mit einem Sieg wiedergutmachen. Der Spielverlauf entwickelte sich wie folgt:
Am schnellsten war Michael fertig. Er führte die schwarzen Steine und in einem Najdorf-Sizilianer gelang es ihm früh einen wichtigen Bauern zu gewinnen. Sein Gegner setzte daraufhn alles auf Figurenaktivität. Michael ließ sich davon nicht beirren, gewann zunächst einen weiteren Bauern und später mit einer Springer-Gabel die gegnerische Dame.
Jan führte die weißen Steine und es kam die beschleunigte Drachenvariante aufs Brett. Es gelang Jan, einen Bauern zu gewinnen, doch sein Gegner konnte beide Türme auf der zweiten Reihe positionieren und starken Druck ausüben. Um diesen zu reduzieren, tauschte Jan ein Turmpaar und gab den Mehrbauern zurück. Doch im 45. Zug gewann er wieder einen Bauern und das Turmendspiel bot guten Gewinnchancen, da der schwarze König weit vom Freibauern entfernt war. Sein Gegner verteidigte sich gut und ein ungenauer Zug reichte aus, um den König vor den Bauern zu postieren, sodass die Partie nach knapp 60 Zügen mit einem Unentschieden endete.
Arsenis hatte Weiß und es entwickelte sich eine offene Stellung, in der Schwarz einen isolierten d5-Bauern hatte und mit dem Springerpaar gegen das Läuferpaar spielen musste. Positionell betrachtet hatte Arsenis also eine sehr vielversprechende Stellung. Er erhöhte stetig den Druck auf d5, sodass sein Gegner eine Qualität gab, um den starken Läufer auf g2 zu bekommen. Doch die weißen Figuren waren zu stark. Als ein Matt nur noch mit weiteren Materialverlust verhindert werden konnte, gab der Gegner auf.
Robert spielte Katalanisch und auch er erhielt das Läuferpaar in einer offenen Stellung. Als sein Turm in die gegnerische Stellung eindrang, war ein Bauernverlust unvermeidbar. Doch eine gegnerische Taktik glich das Material aus und halbierte das Läuferpaar. Im weiteren Verlauf erwiesen sich allerdings Läufer und Turm dem schwarzen Springer und Turm überlegen. Als es Robert gelang, einen gedeckten Freibauern zu bilden, kippte die Partie erneut zu seinen Gunsten. Als zwei weiße verbunden Freibauern auf der 6. Reihe standen, gab der Gegner auf.
Mein Gegner wählte mit Weiß einen Aufbau, der dem Londoner System ähnelte. Allerdings wurde der Läufer über b2 entwickelt und nicht über f4. Durch diese Verzögerung erhielt ich Zeit, das Zentrum mit meinen Bauern zu besetzen. Mein Gegner gewann einen Randbauern, vernachlässigte dafür aber seinen König. Dies erlaubte mir einen Königsangriff zu starten und schon in wenigen Zügen sah sich der weißen König mehreren schwarzen Figuren gegenüber gestellt und ein Matt in 4 war unvermeidbar.
Christof führte die schwarzen Steine und spielte auch einen Najdorf-Sizilianer. Als die Damen vom Brett verschwanden, zeigte sich erneut die Dominanz des weißen Läufers und Christof kam in Bedrängnis, als noch ein weißer Freibauer auf der h-Linie entstand, der bis nach h7 kam. Die schwarzen Figuren waren eingeengt, doch laut Computer war die Stellung ausgeglichen. Der Gegner verrechnete sich und sein Figurenopfer erwies sich als inkorrekt. Christof konnte somit die Partie mit etwas Glück für sich entscheiden.
Markus hatte Weiß und tauschte in der Eröffnung die Damen. Sein Gegner ließ sich auf einen weiteren Figurentausch ein, der jedoch zu einem isolierten Doppelbauern führte. Allerdings kam es im Laufe der Partie zur Angleichung beider Bauernstrukturen und nach dem Übergang in ein reines Bauernendspiel war ein Unentschieden ein faires Ergebnis.
Johannes spielte mit 112 Zügen am längsten und es ergab sich eine sehr hart umkämpfte Partie. Zu Beginn gab Johannes einen Bauern, dadurch waren seine schwarzen Figuren zwar aktiver, aber es ergab sich noch kein Durchbruch. Die Chancen drehten sich zugunsten von Schwarz, als Weiß seine Felder um den eigenen König schwächte. Die schwarzen Figuren drangen in die Stellung ein und Johannes konnten den Bauern zurückgewinnen. Die zerklüftete weiße Bauernstruktur gab Hoffnung auf einen schwarzen Sieg. Doch Weiß konnten einen Freibauern bilden, der schnell bedrohlich wurde. Johannes opferte die Qualität, um diesen Freibauern zu bekommen und die Partie endete kurze Zeit später Remis.
Somit gelang dem GSK II mit etwas Glück ein furioses Comeback. Der Sieg fiel mit 6,5-1,5 höher aus als unsere Niederlage aus der ersten Runde. Der nächste Mannschaftskampf findet am 17.11 statt. Wir haben ein Heimspiel gegen den SV Hilden und hoffen an diese gute Leistung anknüpfen zu können.