Da ich am vergangenen Sonntag nicht viel für die Mannschaft getan habe, sollte ich doch zumindest einige Zeilen zum recht souveränen Auftritt schreiben.
Wenn man nach Münster anreisen darf, hat ein Spielbeginn um 13h auch einige Vorteile. Man kann ausgeschlafen gemütlich anreisen und sogar noch einen kleinen Snack im Cafe Krawummel zu sich nehmen. Nach etwas Suchen, die Hausnummer 67 ist straßenseitig nicht erkennbar, startete dann auch der Mannschaftskampf gegen leicht geschwächte Nienberger. Zeitgleich setzte bei mir die übliche Mittagsmüdigkeit ein. Um das Elend gleich vorweg zu nehmen, ich selbst an Brett 4 stand nach einem groben Eröffnungsfehler bereits schnell sehr schlecht. Um so mehr Zuversicht hatte ich nach meiner ersten Visite. Arsenis hatte es an Brett 8 gegen den 2120 Elo starken, aber etwas älteren Franz Althoff zu tun. Die Eröffnung gelang und eine in etwa ausgeglichene Stellung kam aufs Brett. Stephen nötigte seinen Gegner Kai Haas nach 1. d4…c5 2. e4 zu einer eigenwilligen Interpretation der sizilianischen Verteidigungskunst. Brett 6 sah Thomas geliebte Tschigorin-Verteidigung und an Brett 5 gab es zwischen Stephan und Stefan Gottgehaskamp den üblichen angenehmen Anblick von ca. 40 min Zeitvorsprung in einer Theorievariante. Sebastian konnte seinen Gegner Marius Ringwalski mit einem f3 Nimzo-Inder auch schnell auf unbekanntes Terrain führen, während Christian gegen Hans Remmeke im Leningrader System der holländischen Verteidigung in vertrauten Gefilden war. Unser Spitzenbrett Rüdiger hatte gegen Berdia Mijeladze ein g:f6 Caro-Can auf dem Brett, das er ja mit beiden Farben sehr gut kennt. Nachdem mir klar geworden war, dass ich hoffnungslos stand, schaltete ich die Nebelmaschine an, in der Hoffnung, mein Gegner würde leichtsinnig weiterspielen, was aber nicht geschah. Also watschelte ich jetzt öfter an den anderen Brettern entlang. Ab der vierten Stunde beschleunigten sich dann die Ereignisse zu unseren Gunsten. Arsenis hatte bereits einen Bauer mehr und der weiße Angriff schien keiner zu sein, sodass der erste Punkt von Arsenis gewohnt sicher eingefahren wurde. Stephen stand mittlerweile gewaltig und es war nur eine Frage der Zeit, bis es zum Melken kam. Auch Stephan konnte nach einem kleinen Wackler erst die Qualle einsammeln und dann einen schönes Finale erzwingen. Bei Thomas war klar, dass sein Gegner die Springer nicht im Zaum halten konnte und gekonnt wickelte Thomas in ein gewonnenes S+L Endspiel ab. Sebastian hatte wieder extremen Druck auf die schwarze Stellung ausgeübt, dem sein Gegner nicht gewachsen war und den Überblick dann auch in schwieriger Stellung verlor. Zwischenzeitlich konnte man auch Rüdiger durch die Reihen wandern sehen, mit zuversichtlichem Blick, denn sein Gegner hatte sich nicht genügend um einen Springer gekümmert, der mit einfach h3 auf g4 kein Rückzugsfeld mehr hatte. Mit perfekter Technik verwandelte Rüdiger die Stellung mit Mehrfigur. Ruckzuck stand es 6:0 für uns, sodass ich auch endlich aufgeben konnte. Christian hatte sehr gekonnt im Mittelspiel nach und nach die Inititaive an sich gerissen und nach dem Damentausch war der Springer dem Läufer dann klar überlegen. Wenngleich sein Gegner durchaus noch die gesamte Bedenkzeit investierte, war das Ende nicht auf zu halten. 7:1 geht alles in allem auch von der Höhe her in Ordnung. Gut gelaunt verbrachten wir dann die etwas längere Reisezeit auf der A59 und freuten uns schon auf den 07.01., denn dann warten die sehr starken Bündener in einem Heimspiel auf uns. Die Vorbereitung läuft!
GSK 1 schlägt Nienberge 1 klar mit 7:1!
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