Nachdem wir in der 4. und 5. Runde zwei herbe Niederlagen einstecken mussten (gegen SC Bonn-Beuel und SV Welper verloren wir jeweils 2:6), musste dringend ein Sieg her. Zum einen hätte eine dritte Niederlage in Folge sicherlich dazu geführt, dass wir uns auf einen der Abstiegsplätze wiedergefunden hätten. Und zum anderen ist ein Sieg nach so langer Zeit einfach mal fällig. Und so empfingen wir am 16.02 unsere Gäste aus Wattenscheid zur 7. Runden. Trotz einiger Absagen konnten wir vollständig antreten. An dieser Stelle gilt der Dank Dieter, Hans und Christof, die sich bereit erklärt haben, am Sonntag auszuhelfen. Die Spielbereitschaft auf der GSK-Seite hat sich schon früh ausgezahlt, denn unsere Gäste kamen nur zu siebt. Zufälligerweise fehlte mein Gegner und so führten wir bereits zu Spielbeginn. Die restlichen 7 Partien gestalteten sich wie folgt:
Hans war als Erster fertig und einigte sich mit seinem Gegner auf ein Remis. Er führte die schwarzen Steine und in der Schottischen Partie konnte sein Gegner im Zentrum mehr Raum für sich benanspruchen und Druck auf den d6-Bauern ausüben. Hans hat sich gut verteidigt, sodass das Gleichgewicht zu keinem Zeipunkt gefährdet war. Johannes war als Nächster fertig. Mit Schwarz geriet er in der Eröffnung in Schwierigkeiten und musste eine Figur geben. Sein Gegner konnte die Stellung stabilisieren, sodass es keine Hoffnung mehr gab und Johannes aufgab. Robert hatte Schwarz und in der Alapin-Variante geriet er in eine passive Stellung. Im Laufe der Partie konnte sein Gegner all seine Schwerfiguren auf der d-Linie postieren und anschließend beide Türme auf der siebten Reihe verdoppeln. Das Ende bildete ein Damenopfer mit forcierten Matt, was Robert zuließ. Markus führte die weißen Steine. Es ergab sich eine Stellung, in der Schwarz einen starken schwarzfeldrigen Läufer und eine Bauernschwäche auf d6 hatte, während Weiß die aktiveren Schwerfiguren besaß. Die Stellung war dennoch im Gleichgewicht und beide Seiten einigten sich auf ein Remis.
Somit lagen wir trotz personeller Mehrheit mit 2:3 hinten und das Endergebnis hing von den letzten 3 laufenden Partien ab. In Jans Partie war lange nicht klar, welche Seite in Vorteil war. Als sich die Bauern im Zentrum tauschten, öffnete sich die Stellung für das schwarze Läuferpaar von Jan und dennoch war die Position schwer einzuschätzen, weil Weiß die aktiveren Schwerfiguren besaß. Jans Gegner unterlief allerdings ein taktischer Fehler und als der Figurenverlust unvermeidbar war, konnten Jan einen wichtigen Punkt einfahren.
In Christofs Partie sah die Lage lange Zeit sehr kritisch aus, denn seinem Gegner gelang es, einen starken Angriff auf Christofs weißen König auszuführen. Sein Gegner fand allerdings nicht die genaueste Fortsetzung, überschätzte den Angriff und opferte eine Qualität. Als Christof einen Damentausch forcierte, war das Schlimmste überstanden und die Partie ging über in ein Endspiel, in den Weiß zwar eine Qualität mehr hatte, Schwarz aber zwei Mehrbauern und eine kompaktere Bauernstruktur besaß. Objektiv war die schwarze Stellung angenehmer zu spielen. Die Partie lief zu diesen Zeitpunkt bereits mehrere Stunden, sodass sicherlich bei beiden Spielern die Kräfte langsam nachließen. Christof gelang es, einen Bauern zu gewinnen, wodurch Weiß in Vorteil kam. Schwarz verteidigte sich zäh und schlussendlich ging Christof in ein Turm-Bauer-Endspiel über, das ausgeglichen war und beide Spieler einigten sich auf ein Remis.
Somit hing das Endergebnis von Dieters Partie ab und aus GSK-Sicht sah die Partie sehr gut aus. Dieter überraschte seinen Gegner in der Caro-Cann Verteidigung mit 3.De2 und konnte dadurch einen großen Zeitvorteil für sich beanspruchen. Die Stellung war geschlossen, doch Dieter gelang es als Erstem seine Figuren in Stellung zu bringen und diese im richtigen Moment zu öffnen. Er gewann einen Bauern, während die schwarzen Figuren paralysiert waren. Als sich der Springer auf b1, die letzte inaktive weiße Figur, ins Spiel einschaltete, indem er die Route b1-d2-f3-g5 zurücklag, gab Dieters Gegner auf.
Am Ende des Tages konnten wir uns somit dank eines starken Endspurts mit 4,5:3,5 durchsetzen. Dieser Sieg befördert uns auf Platz 5 der Tabelle. Mit 6 Mps droht uns aber im worst case weiterhin der Abstieg. Wir müssen daher noch den einen oder anderen Mannschaftskampf gewinnen. Die nächste Gelegenheit bietet sich uns am 9.03 an, wo wir ein Auswärtsspiel gegen die Langenfelder Schachfreunde haben.